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Asien-Reise vom Mai 2006 bis Dezember 2006

Margrit und Günther Utpadel

1. Bericht  / 2. Bericht / 3. Bericht /  4. Bericht /  5. Bericht 6. Bericht /  7. Bericht 8.Bericht  / 9. Bericht

10. Bericht / 11. Bericht / 12. Bericht  / 13. Bericht / 14. Bericht

 

 
6. Reisebericht, 21.06.2006, am Issykul-See

Gruezi, Hallo, Servus?

Heute ist bereits der laengste Tag des Jahres. Wir stehen am Issykul-See an einem herrlichen Sandstrand in der Naehe des Dorfes Tong. Bis zur Mittagszeit waren wir fast alleine am Strand, jetzt hat es einheimische Badegaeste gegeben, vor allem die Kinder erfreuen sich im Wasser und auf dem heissen Sand. Hier am See haben wir wirklich das Gefuehl wir seien am Meer.

Das Wasser ist tiefblau, sehr sauber aber leider nicht hochsommerlich warm, es braucht schon eine Portion Ueberwindung um ins Wasser zu steigen und ein Kurzstreckenschwimmen zu absolvieren. Im See koennen wir keine Fische oder sonstige Krabbeltiere entdecken. Guenther hat versucht einen Fisch zu fangen mit der in Bishkek gekauften Fischrute. Petriheil hat ihm bis jetzt noch keinen Erfolg gebracht.

Es ist jammerschade hier sind die schoensten Straende mit Glassplitter uebersaet, es ist unmoeglich barfuss am Strand zu gehen. Die Bier- und geleerten Spirituosenflaschen werden zerschlagen und es scheint, dass hier die Flaschenentsorgung auf diese Weise geregelt wird. Nicht zu uebersehen ist wieviel hier getrunken wird, ein Maennervergnuegen mit enormen Folgen.

Es klingt bestimmt fuer etliche Leute unverstaendlich, aber wir benoetigen wirklich einen Ruhetag. Langzeit-Traveller wissen wovon ich rede!!??

In Karakol konnten wir alle faelligen Arbeiten erledigen. Bevor wir weiter fuhren besichtigen wir noch die dunganische Moschee. 1883 hatten sich Dunganen, chinesische Moslems in Karakol niedergelassen und die originelle Sehenswuerdigkeit aus Holz, die aussieht wie ein buddhistischer Tempel gebaut. Auch die russisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskirche ist ein Holzbau inmitten eines grossen Gartens mit vielen Rosen.

Auf einem kleinen Bazar decke ich mich noch mit Fruechten, Aprikosen, kleine blaue Pflaumen aus Osh im Ferghanatal, Pfirsiche und Gemuese ein. Eine Flasche Mineralwasser wollten sie mir in einem Laden fuer 60.-- Rom anhaengen, da machte ich nicht mit, fast Fr. 2.-- ist mir des Guten zuviel. Gestern kaufte ich die gleiche Flasche fuer 25.-- Rom, der Preis ist gerechtfertigt. An einer Tankstelle hat der Tankwart schnell nach dem Auftanken die Saeule auf Null gestellt und wollte mir dann auf die 2000.-- Rom nichts mehr rausgeben. Er hatte Pech weil ich den Betrag und die Literzahl schon in das Benzinbuch eingetragen hatte. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!!

In der Naehe von Karakol wollten wir die Hot Springs & Health Resort aufsuchen.Leider wurde nichts aus einem heissen gesunden Quellenbad, tote Hose!! Also zurueck nach Karakold und ins Jeti Oeguz Tal mit seinen roten Sandsteinklippen.

Die Strasse fuehrt 10Km in die Berge und ploetzlich taucht eine rote Felsengruppe mit ca. 9 gerillten Felsen auf. Wir machen zuerst am Fluss eine Mittagspause und dann laufen wir eine Schlucht hoch um diese Natursehenswuerdigkeit zu bewundern. Wir entdecken einen Schotterweg, der auf ein Wiesenplateau fuehrt mit bester Lage und Aussicht auf die Szenerie.

Wir holen die Autos und geniessen die einmalige Lage mit einem Bier und Aperòhaeppchen, eingelegte Tomaten in Olivenoel, gerade richtig um das schon etwas hartgewordene Brot zu essen, es mundete allen bestens. Hier auf 2000 m Hoehe wird es nachts kuehl und wir schlafen bestens. Am 20. Juni verpassen wir das Schauspiel Sonnenaufgang nicht. Die roten Felsen werden langsam von den ersten Sonnenstrahlen erleuchtet und der Himmel ist im Gegensatz zu gestern wolkenlos blau. Nach dem Fruehstueck will Guenther sein Fischerglueck unten im Fluss versuchen, mich zieht es in die Hoehe. Mit Rucksack und Fotoapparat wandere ich ueber das Plateau und steige auf einen nahe gelegenen Huegel von wo ich einen wunderbaren Blick auf eine der Haupsehenswuerdigkeiten Kirgistans habe und zudem eine fantastische Aussicht ins Flusstal, in die Schneeberge und in der Ferne sehe ich das Tien Shan Gebirge. Nach meiner 2-std. Wanderung treffe ich mich unten im Tal mit Guenther und wir fahren gemaechlich zurück an den Issykulsee.

Auf dem Weg machen wir einen Fotohalt und schon stehen Touristen aus Oesterreich bei uns und koennen es fast nicht glauben hier einen Pinzgauer anzutreffen. Das oesterreichische Fahrzeug musste mit aufs Bild. Fast taeglich wird Guenther wegen unserem Fahrzeug angesprochen.

Die Fahrt entlang am Suedufer ist malerisch, blaue Buchten mit langen Sandstraenden, kleine Doerfer, viele rote, blaue, gelbe und gemischt bluehende Wiesen und im Hintergrund die Schneeberge sind eine Augenweide. Zwischendurch fahren wir durch lang gezogene Alleen, wo die riesigen Baeume ihre Aeste gegen die Strassenmitte beugen um dem Gegenueber seine Arme zu reichen.

Wir haben uns mit unseren Reisekollegen am See verabredet und treffen uns am spaeten Nachmittag. Wir stehen direkt am See und geniessen den wunderbaren Abend mit schoenem Sonnenuntergang. Kaum ist die Sonne weg braust ein Auto an und ein Mann kommt zu uns und will uns weismachen, dass wir hier nicht stehen duerfen und dafuer wohlgemerkt 500.-- US Dollar Strafe bezahlen sollen.

Hans und Doris, sie haben vor der Reise einen russisch Kurs besucht, diskutieren mit dem Mann, der inzwischen einen Ausweis hervor holt und seinen Sohn mit einer Aktenmappe zu sich zitierte. Demonstrativ nimmt er ein vorgedrucktes Papier aus der Mappe und bereitet einen Durchschlag vor, will von uns Dokumente haben und droht mit der Polizei. Wir geben ihm klar zu verstehen, dass wir bestimmt nichts bezahlen werden und wir den Platz verlassen. Er nimmt sein Handy hervor ohne anzurufen. Wir fangen an unsere Siebensachen zusammen zu packen und den Platz zu raeumen. Damit er nicht das Gesicht verliert notiert er noch schnell alle Autonummern und geht mit seinem Sohn lachend von dannen. Bestimmt hat der Mann eine Funktion hier am See, wahrscheinlich ist er Naturschutzaufseher oder was Aehnliches. Ich bin ueberzeugt, er wollte mit uns Touristen noch schnell nach Sonnenuntergang das grosse Geld machen, da war er aber an der falschen Adresse. Schade, solche Vorkommnisse hinterlassen immer einen schalen Nachgeschmack. Wir fuhren noch einige Km weg und fanden im Halbdunkeln noch einen einigermassen guten Schlafplatz gleich neben der Strasse. Nachts zu fahren macht keinen Sinn, es ist gefaehrlich weil die Einheimischen sehr sparsam mit ihrem Scheinwerferlicht umgehen, wir sehen die Schalgloecher und die schoene Landschaft nicht.

Heute haben wir wie gesagt ein Wunderplaetzli und nach dem Abendessen dislozieren wir auf die ?Aussichtsterrasse? ueber dem Strand.

Donnerstag, 22.6.06. Jetzt sind wir bereits wieder am Strand und geniessen den See, die Sonne und vor allem die Ruhe, wir sind noch alleine da.

Was zu Hause das Selbstverstaendlichste ist, ist in diesen Laendern oft ein schwieriges Unterfangen. Die fuer uns artgerechte Abfallentsorgung wird hier zum Problem, wir sind oft auf der Suche nach einer Deponie, wohl weislich das der Abfall mit groesster Wahrscheinlichkeit wieder in die Landschaft zur Entsorgung gefahren wird. Sauberes Wasser zu bekommen ist ein Geschenk. Wir fuellen unseren Tank oft an Brunnen mit Handpumpen auf, nehmen das Wasser aus Fluessen oder fuellen bei Hotels und Tankstellen auf. Wir haben eine Katadyn Filteranlage im Auto und koennen zudem das Wasser mit Mikropurpulver entkeimen oder haltbar machen. Bis jetzt sind wir vom ?Schnellen Otto? verschont geblieben.

Ein anderes Thema sind die Sanitaerenanlagen. Vorallem in den Staetten sind wir oft gezwungen eine oeffentliche Toilette aufzusuchen. Es sind meistens Plumpsklos in verschiedenen Ausfuehrungen vorhanden. Die modernen haben eine Bodenschuessel mit Spuelung, die Landesüblichen haben einen Bretterboden und sind mit quadratischem Loch versehen. Der Weg zur Staette der Notdurft ist meistens ueber die Nase erfahrbar. Je nach Treffsicherheit sehen diese Hockplumpsklos aus. Neulich auf dem Viehmarkt meldete sich meine Blase. Ich sehe, dass die Frauen rechts und die Maenner links in ein Gebaeude pilgern, also nichts wie dahin. Es ist ein Sextett-Plumpsklo und ich geselle mich zu vier Frauen, die das gleiche Vorhaben wie ich. Die Nase bekommt oft eine Ueberdosis an Faekaliengeruechen und ist bestimmt nichts fuer heikle Nasen oder sensible Gemueter. Ich bin zum Glueck in dieser Beziehung nicht heikel, was bestimmt beruflich bedingt ist.

Heute Morgen hat die Gasflasche seinen letzten Rest fuer das Kaffeewasser hergegeben. Wir werden uns noch heute um das Auffuellen bemuehen. Wir haben noch zwei weitere Flaschen, aber was man hat das hat man. Wegen zuviel Schreiberei und Zeitmangel (ja ja das ist so!!) verzichte ich auf ein Tagebuch und schreibe deshalb meine Berichte ausfuehrlich. Echos haben mich bestaerkt weiter zu schreiben.

Wir sind am Westende des Sees angekommen und haben ihn hier ganz umrundet. Es ist eine einmalige See- und Berglandschaft.

Die Gasflasche nachfuellen zu lassen ist nicht so einfach wie Mann denkt. Es hat ueberall gefuellte Gasflaschen im Austauschverfahren im Angebot die nicht in unseren Wagen passen. Erfolgreicher sind wir mit dem Internet. Ein netter Kirgise lotst uns mit seinem Auto direkt vor das Internetcafe. Dieser Hinterhofeingang haetten wir nicht so schnell gefunden.

Hiermit habe ich wieder einen kleinen Einblick in unser taegliches Globetrotterleben gegeben.

Lieben Dank fuer die E-Mails, die wir immer mit grosser Freude lesen. Sehr aktuell ist die WM in Deutschland. Guenther hat eine ganze Liste uebermittelt bekommen. Morgen Abend druecken wir unserer Mannschaft die Daumen. Morgens um 06.00 Uhr ist der Empfang der Deutschen Welle gut und wir werden samstags frueh wissen wie das Spiel ausgegangen ist.

Allen im Sternzeichen des Krebses geborenen senden wir herzliche Glueckwuensche zum Geburtstag!

Wir wuenschen heisse Fussball-Sommerabende und viele Gruesse aus Kirgistan

Margrit und Guenther Utpadel

 

 

Zugriffszähler seit 5.2.2006


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Stand: Montag, 21. Mai 2007.