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Asien-Reise vom Mai 2006 bis Dezember 2006

Margrit und Günther Utpadel

1. Bericht  / 2. Bericht / 3. Bericht /  4. Bericht /  5. Bericht 6. Bericht /  7. Bericht 8.Bericht  / 9. Bericht

10. Bericht / 11. Bericht / 12. Bericht  / 13. Bericht / 14. Bericht

 

 

7. Reisebericht aus Kashgar/China, 30. 06. 06

Hallo / Wèi !! (Wir sind in China!!)

Zuerst muss ich jetzt dringend einen massiven ?Fauxpas? in meinem 2.?
Reisebericht entschuldigen und korrigieren, den ich erst kuerzlich entdeckt habe. Ich habe geschrieben, dass der Amu Daria Fluss aus dem Aralsee fliesst und das stimmt wirklich nicht. Der Amu Daria und Syr Daria fliessen beide IN den Aralsee. Der spaerliche Rest der noch in den See fliesst kommt daher weil die Fluesse lange vorher gepluendert werden um die riesigen Felder (Baumwolle ect.) zu bewaessern.
Sorry!!


Heute war Guenther erfinderisch. Heiri und ich haben unsere Compis mitgenommen aber leider die Allerweltsstecker in den Autos vergessen. Heiri hat mit Gunthers Extrem-CH-Taschenmesser der ?stoerende Pol? abgefeilt. Ich habe meinen Compi-Akku erschoepft und dann Heiri um sein Kabel gebeten. Am Nachmittag waren wir unterwegs und ich sollte meinen Akku wieder laden, was aber nicht funktioniert sobald wir das Zimmer verlassen und die Karte (Schluessel) einstecken, so dass das Zimmer abgeschlossen ist und auch der Strom ist unterbrochen, nur die AC laeuft autonom weiter. Guenther zueckte seine ?Kumulus Karte? (Migros Einkaufspunktekarte) steckte diese im Zimmer in den Schlitz und siehe da es funktioniert bestens, mein Akku wird geladen. Nach dem Bazarbesuch kommen wir nicht ins Zimmer, die Tuere ist blockiert wegen der Kumulus-Karte. An der Rezeption bekommen wir eine andere Karte und koennen ins Zimmer eintreten.
Not macht erfinderisch!


23./24.06.06
In Balykci haben wir erfahren, dass Einreisedokumente fuer die Autos nach China fehlen. Wir kommunizieren per E-Mail, SMS und Telefon. Wir beschliessen das Abwarten auf neue Infos am Songkoel See zu verbringen. Kurz nach Balykci fuehrt eine Naturstrasse 50 Km ueber Paesse durch eine farbenfrohe Huegel- und Gebirgslandschaft. Die ausgewaschenen Huegelzuege haben tiefe Verticalrinnen und präsentieren sich wie Theaterkulissen. Der Himmel ist wolkenbedeckt und laesst die Sonne spaerlich durchstrahlen, was jedoch spezielle Lichtspiele hervorruft. Ploetzlich erscheint der Songkoel in blassem Blau. Hier sehen wir auf dieser Reise die erste Dzongherde (Jack/Rind) einen Huegel entlang streifen. Die Nomaden haben ihre Tiere in die Berge gefuehrt und uebersommern in ihren Jurten. Wir staunen immer wieder wie schon die kleinen Buben und die Jungs geschickte, akrobatische Reiter sind. Eine Show-Einlage hoch zu Pferd macht uns und ihnen Spass. Nach den aufregenden Stunden wegen der fehlenden Papiere und der frischen kalten Luft auf ca. 3400m Hoehe gehen wir frueh schlafen.


Am 25. 6. sind Guenther und ich startbereit fuer die Wanderung in die Hoehe, wir moechten den ganzen See sehen koennen. Mit den Autos an den See zu kommen ist schwierig mangels Pisten, Sumpfgebiete und zudem ist es ein Naturreservat.Wir steigen bei unterschiedlichem Wetter, mal Sonne, mal bewoelkt, 3 Stunden in die Hoehe auf einen Bergruecken. Der See zeigt sich in verschiedenen Tuerkis- und Blautoenen. Der Wind blaest uns zuerst sanft um die Ohren und schiebt uns wohlriechende Kaeuter-Duftwellen unter die Nasen. Milane und Adler ziehen ihre weiten Kreise ueber unseren Koepfen und bunte Kleinvoegel vergnuegen sich in Bodennaehe. Jetzt sind wir auf ca. 3800 m Hoehe, die Luft ist mit weniger Sauerstoff angereichert und wir laufen automatisch langsamer ueber die Edelweisswiesen, die durchbrochen sind von blauen, gelben, weissen und roten Gebirgsbluemchen. Von ?unserem? Gipfel sehen wir den ganzen Songkoel, die Schneeberge, unten im Tal die ?Minijurten?, die bewegenden Punkte der Herden und unsere Miniaturcamper stehen. Jetzt blaest der Wind heftig um unsere kappengeschuetzten Ohren und die Haende koennten Handschuehe vertragen.


Nach 5 Stunden sind wir hungrig zurück beim Wagen. Jetzt lueftet sich der Himmel, es ist sonnig und warm. Nach dem spaeten Mittagessen beschliessen wir das Tal zu verlassen und zurueck zu fahren in den Handy-Bereich. Wieder auf der Hauptstrasse campieren wir vor Naryn.


26.6.06 morgens um 09.00 Uhr sind wir bereits in Naryn und suchen ein Internet auf. Noch keine Neuigkeiten betreffend unsere Wagenpapiere. Jetzt habe ich Zeit alle anderen Mails zu beantworten. Nach Telefonaten und E-Mails fahren wir nach 16.00 Uhr mit den neusten Infos aus Naryn raus. Morgen, am 27. Juni muessen wir in China einreisen sonst verfaellt unser 4 Monate-Visua. Es ist wahrscheinlich unumgaenglich mit den Autos einzureisen. Auch werden wir unseren Pinzgauer nicht als Handgepaeck durchbringen. Wir lassen es auf uns zukommen.


Die schlechte Strasse fuehrt gleich ueber zwei Paesse und schon zeigt das Handy ?KEIN DIENST?. Ein guter Stellplatz abseits der Strasse ist immer zu finden. Von unserem Platz aus koennen wir ein Paar Wildenten beobachten. Der eine Partner schiebt Wache, der andere betreut seine Brut oder Jungmannschaft.
Das Nest koennen wir nicht sehen. Der 27. Juni wird bestimmt ein spannender Tag werden. In At Bashy koennen wir noch die restlichen Som in Benzin umsetzen. Das Tanken hat auch so seine Tuecken. Der Tank ist voll, die Automatic stellt nicht ab und es spritz auf alle Seiten nur nicht in den Kanister der auch noch gefuellte werden sollte. Leider habe ich wegen der Waerme die Autotuere geoeffnet und so bekomme ich eine unfreiwillige Benzindusche ab. Hinter der Tankstelle ist ein Bewaesserungskanal und da kann ich meine Hosen fuers Erste auswaschen. Fuer einen Tag stinkt unsere Fuehrerkabine wie eine Tankstelle.
Die Strasse fuehrt durch unzaehlige Huegelzuege, die in sich wellenfoermig geschwungen sind und mit kurzem gruenbraunem Steppengras ueberzogen sind. Wegen der hoeheren Feuchtigkeit ist es in den Wellentaeler gruener, was ein schoener Kontrast ergibt je nach dem wie das Sonnenlicht reinfaellt. Heute Morgen bei klarer Sicht, blauem Himmel und Morgensonne sehen die vielen Huegel wie ?Zueckerhuete? aus. Ich kann mich fast nicht satt sehen an dieser abwechslungsreichen Landschaft. Die gruenen Huegelzuege losen sich mit braunen ab und hinter diesen sind schroffe rotbraune Berge zu sehen, die in ihrer Schroffheit den ?Denti della Vecchia? im Val Colla aehnlich sehen. Dahinter erblicken wir das schneebedeckte Hochgebirge. Das Tal weitet sich und die gruenen Wiesen geben mit den bunten Blumen gemischt ein schoenes Bild ab. Die Strasse zur Grenze fuehrt ueber mehrere Paesse, dazu kann ich sagen, wir sind bereits ueber. 3000m Hoehe und die Paesse steigen nicht mehr steil an. Trotzdem schleichen sich die elefantoesen Lastwagen aus China uns entgegen oder fahren zurueck in ihre Heimat. Die LKW?s sind monstroes geladen und haben was weiss ich wie viele Tonnen Material geladen.


Auffallend sind die etwas kleineren Laster, meistens mit Anhaenger voll beladen mit Schrott, Eisen, Stahl und was es sonst noch alles in dieser Richtung auszuwerten gibt, die den ganzen Geruempel nach China transportieren. Die Ladetechnik der Laster ist erstaunlich, vor allem dass die Ladungen auf diesen Strassen standhaelt. Den Mammutlastern entsprechend ist der Zustand der mehrheitlichen Schotterstrasse, wellenfoermig wir die umliegenden Huegeln, tiefe Spurrillen in die Strasse gedrueckt und auch an Loechern mangelt es nicht. Dementsprechend ist unsere Reisegeschwindigkeit, die sich den Strassenverhaeltnissen anpasst. Das Schoene dabei ist, die Landschaft rauscht nicht an uns vorbei. Jetzt fahren wir in eine Gewitterfront rein. Der Regen ist bestimmt erwuenscht und traenkt die trockene Erde bevor der heisse Sommer kommt. Ein kurzer Regenschauer, gleich scheint wieder die Sonne und so wechselt sich heute das Wetter noch paar Mal. Wir haben Zeit und fahren noch in ein Seitental zur sehr abgelegenen alten Karawanserei ?Tash Rabat?.


Wieder ein Flusstal wie wir es seit Tagen kennen. Das Tal scheint uns aber doch schon touristisiert von den Nomaden, die ihre Jurten als Gaststaette anbieten. Wir suchen einen Platz und dann gibt es Fischessen. Unsere Kollegen haben am Issykul See kleine Fische gekauft und die werden hier nun in die Pfanne gehauen. Sie schmecken ausgezeichnet gut und wir werden alle satt. Ein Regenschauer laesst uns das genuessliche Fischessen kurz unterbrechen, aber bald schon ist es wieder die Sonne da. Ich nutze die Gelegenheit noch schnell die Haare zu waschen bevor der naechste Rechenschauer kommt. Haare waschen und dabei die Fleecejacke tragen, das kommt eher selten vor. Jetzt fahren wir bis zum ersten Checkpoint der Kirgisen. Sie sehen, dass wir ein gueltiges China-Visum haben und lassen uns durch. Die Fahrt bis zur kirgischen Grenze (ca.12 Km) fuehrt nochmals ueber einen Pass, der Ak Beyit ist 3282m hoch und es ist eine Schaukelpartie vom feinsten. Der Wind weht ungemuetlich stark und kalt. Linkerhand sehen wir den Chartyr-Koel See im Sonnenschein und rechterhand die schneebedeckten Berge in Wolken und Regenschauer gehuellt. Um 18.30 Uhr sind wir nach weiteren ca. 60 Km schlechter Strasse am Schlagbaum der KGZ Grenze. Militaerisch, aber freundlich werden wir auf einen Platz verwiesen wo wir ueber Nacht stehen koennen. Wir schluepfen bald in die Schlafsaecke, es ist frisch auf 3600m Hoehe.


28.6.06 Heute ist unser entscheidender Tag, wir muessen in China einreisen koennen.
Die Sonne lacht, der Wind blaest seine Lieder und kurz vor 09.00 Uhr stehen wir wieder vor dem Schlagbaum. Die Kirgisen wickeln unsere Ausreise sehr speditiv ab. Wir Frauen werden separat in ein Buero gebracht, da muessen wir eine Zolldeklaration ausfuellen. Es macht fuer mich keinen Sinn bei der Ausreise nochmals eine Deklaration auszufuellen. Wir sind gluecklich und zufrieden dass wir nach einer halben Stunde durch den Zoll durch sind und ueber den Torugut Pass 3750 m nach 12 Km zur 1. Grenzkontrollstelle Chinas kommen. Hier werden die Paesse/Visa kontrolliert, dann muessen wir die Autos oeffnen und die ca. 6 Grenzsoldaten schauen da rein und hier wird ein Kasten geoeffnet. In der Fuehrerkabine werden meine Buecher ueber China genaustes inspiziert und noch ein zweiter Mann wird zur Begutachtung geholt. Auch das Kartenmaterial wird genau angeschaut, ich bin heilfroh, dass sie unsere Tibetkarten nicht entdecken. Jetzt muessen wir warten bis unser Mann aus Kashgar kommt und uns hier abholt. In dieser Zeit lasse ich die Tibetkarten und Buecher nach hinten in einen Kasten verschwinden. Nach einer guten Stunde kommt ein Minibus an und unser Guide Abdul empfaengt uns freundlich.


Gleich stellt er klar, dass wir die Wagen hier stehen lassen muessen. Wir parkieren in den Zollhinterhof und packen schnell unsere Ruecksaecke fuer die paar Tage Kashgar. Jetzt geht die Fahrt im Minibus ueber 100 Km weiter an die Hauptzollgrenze nach China. Wir fahren durch ein wildes, abwechslungsreiches Flusstal, das mich sehr an Afghanistan an die Tangi Guru erinnert. Die Zollgebauede der Chinesen sind beeindruckend gross mit Torbogen, Fahnen und Soldaten die strammstehen. Noch im Bus muessen wir ein Formular ausfuellen und nebst den ueblichen Angaben sind Fragen ueber den Gesundheitszustand gestellt, wie z.B. Kontakt mit Huehner, Fieber, Kopfschmerzen ect.???
Wir muessen all unser Gepaeck in die Abfertigungshalle bringen, die an ein Airport Terminal erinnert. Jeder muss vor einer Kamera einen kurzen Halt machen um die Temperatur messen zu lassen, Sars und Huehnergrippe lassen gruessen. Jetzt wird uns das normale Einreiseformular zum Ausfuellen in die Haende gedrueckt, dann wird das Gepaeck durch den Scanner geschoben und mein Rucksack wird herausgepickt. Es wird wieder nach books gefragt, ich packe aus und nehme mein Adressenbuechli heraus. Damit kann der Zollbeamte leben und auch ich kann nun meinen Pass mit dem heissersehnten Stempel am Schalter holen.
Wir sind sehr erstaunt wie schnell und problemlos alles ablaeuft und hoffen sehr, dass es in ein paar Tagen mit den Autos auch so komplikationslos geht. Noch schnell werden die allerletzten Som umgetauscht, Wasser gekauft und weiter geht?s Richtung Kashgar.


Jetzt sind es nur noch ca. 60 Km und die Strassenverhaeltnisse sind um einiges besser geworden, der Fahrer kommt flott voran und der Guide macht ein Nickerchen bis kurz vor Kashgar, da nimmt er das Mikrophon und informiert uns Profi maessig ueber Kashgar. Wir werden ins Hotel ?Qian Hai?
gebracht. Der erste Eindruck von Kashgar ist super modern und unser Bild von Kashgar, der alten Oasenstadt wir vorerst total vernichtet. Wir beziehen unser Zimmer und sind damit bestens zufrieden. Nichts wie ab unter die Dusche.
Wir treffen uns mit den Kollegen in der Lobby und gehen auf Erkundungstour, allen knurrt der Magen. Die Geschafte reihen sich ununterbrochen aneinander, Reklametafeln soweit das Auge reicht. Eine Seitengasse rein und schon sind wir bei den Garkuechen. Da werden geruestet, gehackt, Huehner und Fleisch zerkleinert und in Pfannen geschmissen, riesige Crepes gebraten, Suppen kochen in grossen Toepfen, es dampft und brutzelt ueberall. Von rechts und links hoeren wir ?hallo? und wir werden motiviert in jede Vitrine zu schauen wo die leckeren Gerichte angeboten werden. Hier komme ich als Vegetarierin voll auf meine Kosten. Die gut gewuerzten Tofu-, jede Menge Gemuesegerichte und dazu Reis sind lecker. Der Gruentee dazu ist selbstverstaendlich. Fuer 2 Personen kostet so eine eigens zusammengestellte Essplatte mit 4 verschiedenen Gerichten und Reis umgerechnet Fr. 1.30!! Die Preise sind immer und ueberall dieselben, 5 Yuan, auch ein halber Liter Bier kostet 5 und im Internet habe ich auch 5 bezahlt.

Es war ein aufregender, interessanter Tag, viele neue Erfahrungen und Eindruecke kamen auf uns zu. Jetzt lassen wir uns wieder mal in ein Bett sinken.


29. 6. 06 Das Chinesische Fruehstuecksbuffet ist nicht unser Ding.
Kaffeetrinker sind hier fehl am Platz. Gottseidank gibt es NESTLE-fertig-Kaffee. Schade, dass die huebsche Chinesin einen Beutel Kaffee in zwei Glaeser aufteilt, das gibt gefaerbtes Kaffeewasser!!
Wir machen uns zu Fuss auf zur Altstadt. Unterwegs muessen wir noch Geld wechseln auf der Chinese Bank, die Travellerchecks werden in etwa zum gleichen Kurs wie vor 8 Jahren gewertet, 1 U$=7.92 Yuan. Wir gehen zuerst zur Id-Kah-Moschee, die urspruenglich 1442 gebaut wurde und letztmals nach der Kulturrevolution restauriert worden ist. Sie zaehlt zu den groessten und meistbesuchten Moscheen des Landes. Auf dem grossen Platz vor der Moschee koennen sich bis zu 10'000 Glaeubige versammeln. Es sind Festivitaeten in der Stadt und es werden auf dem grossen Platz Schafbockkaempfe gezeigt. Die Schafboecke haben aber keine grosse Lust aufeinander zu prallen. Der Moscheeinnenhof ist angenehm kuehl durch die Baeume und das Wasserbecken. In der Gegend der Moschee ist ein Teil der Altstadt mit den Basaren. Hier finden wir das Kashgar wie wir es uns vorgestellt hatten. Alte Lehmbauten, Kinder die in engen Gaesschen spielen, Nan-Beckereien, Fleischspiesschen brutzeln auf den langen schmalen Holzkohlengrills, Handwerker zeigen ihre Kunst in der Holzverarbeitung und Drechslerei, es wird gehaemmert, geschweisst, gluehendes Eisen zu Werkzeug geschlagen usw. Es werden Teppiche, Kelims, Huete, Messer, Truhen, Musikinstrumente und was das Herz sonst noch begehrt feilgeboten. Hier leben vorwiegend die Uiguren.


Kashgar ist eine alte abgeschiedene Oasenstadt auf 1200 m Hoehe gelegen und 4000 Km Luftlinie von Beijing entfernt, davon sind 1000 Km reinste Wueste. Die Stadt ist ein florierender Ort, der leider sein mittelalterliches Flair immer mehr verliert. Wegen dem Afghanistankonflik nach dem 11. Sept. 01 wurde der aufsteigende Prozess gebremst. Wir werden oft von jungen chinesischen Studenten in Englisch angesprochen. Sie freuen sich ihre Englischkenntnisse anwenden zu koennen, sie sind hilfsbereit und erwaehnen die Sehenswuerdigkeiten von Kashgar und markieren sie uns auf unserem Stadtplan. Wir sind erstaunt wie offen trotz Sprachbarriere die Chinesen/Innen sind. Die Chinesinnen hueten ihre Haut vor der Sonne wie wir das Gold auf der Bank, sie brauchen die Regenschirme vor allem als Sonnenschutz. Die jungen Damen auf Mopeds tragen einen Gesichtsschutz wie bei uns die Schweisser. Was das Outfit anbelangt sehen wir hier alles, super modern, bauchfrei, enge Jeans, Rueschchenkleider, T-Shirts mit gewagtem Aufdruck und im Gegensatz dazu die koerperbedeckten Moslemfrauen mit Kopftuch und auch mit Gesichtsschleier. Es ist eine buntgemischte ethnische Gesellschaft, die nach meinem Gutduenken friedlich zusammen leben. In den letzten Jahren wurden breite Strassen und Hochhaeuser gebaut. Als Fussgaenger muss man aufpassen wie ein ?Haeftlimacher?! Die Ampeln zeigen topmodern an, rotes Maennchen in Warteposition und oben mit der Sekundenangabe wie lange es noch dauert bis das gruene Maennchen in speedy Schrittchenbewegungen den Fussgaengerstreifen frei gibt und in Gruen die Sekundenangabe, meistens um die 35 Sekunden. Leider halten sich nicht alle Autofahrer an diese klare Regelung und es ist besser immer noch nach links und rechts zu schauen. Leider wir auch hier immer und ueberall gespuckt was das Zeug haelt, eckelhaft!!

Heute ist schon der 1. Juli. Gestern Abend kamen wir so gegen 23.00 Uhr vom Abendessen zurueck ins Hotel. Hier ist es abends bis um diese Zeit wegen der vorgegebenen Beijingzeit hell. Hans klopfte an die Tuere uns sagte uns, er haette soeben einen Sender gefunden der das WM Spiel Deutschland/Argentinien uebertraegt. Vom Bett aus verfolgten wir das spannende Fussballspiel, vor allem das Penaltyschiessen liess die Spannung ansteigen. Bei uns war es mittlerweilen 02.30 Uhr.

Jetzt habe ich mein Tagebuch wieder aktualisiert und ich werde hoffentlich bald berichten koennen wie wir die Autos ueber die Grenze brachten. In den letzten Tagen gab es noch E-Mail-Infos und wir mussten schriftlich bestaetigen, dass wir die Autoversicherung (298.-- U$), Strassengebuehren und das Hotel gewillt sind zu zahlen. Die 5 Hotelnaechte haben wir bereits mit 1800.-- Yuan abgegolten, zudem mussten wir schriftlich mitteilen, dass wir alle gegen Krankheit/Unfall versichert sind. In diesen Tagen konnten wir bereits Kashgar besichtigen und geniessen, so dass wir uns hier nicht nochmals aufhalten werden.
Nun sollte uns nichts mehr im Wege stehen und wir hoffen auf freie Fahrt ins Reich der Mitte.
Mein PC-Accu macht gleich wieder schlapp.


Wir wuenschen eine gute Zeit, den Fussballfans noch super spannende Spiele und den weniger sportlich Interessierten schoene Sommerabende in der leeren Gartenwirtschaft.

Herzliche Gruesse aus Kashgar
Margrit und Guenther Utpadel
 

 

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Stand: Montag, 21. Mai 2007.