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Asien-Reise vom Mai 2006 bis Dezember 2006

Margrit und Günther Utpadel

1. Bericht  / 2. Bericht / 3. Bericht /  4. Bericht /  5. Bericht 6. Bericht /  7. Bericht 8.Bericht  / 9. Bericht

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Buchara, 31.Mai 2006

Liebe Daheimgebliebenen

Oft gehen wir im Ausland eher in die Kriche als zu Hause wo wir Kirchensteuer bezahlen. Pater Janosch hat uns in seinen Gottesdienst mit Firmung und Kommunion einer kleinen Kinderschar eingeladen. Es ist eine schoene unkomplizierte Feier, einige kommen etwas zu spaet in die Kirche und andere gingen frueher weg. Am Sonntag, 21. Mai verabschiedeten wir uns von Pater Janosch mit einer Spende fuer seine Kirche. In Atyrau ueberqueren wir den Fluss "Zhayya" und nach der Bruecke sind wir endlich in Asien. Nach dem Ratschlag vom Pater fahren wir ueber Dossdor nach Qulsary. Die Strasse verlangt uns einiges ab, Loecher in Huelle und leider nicht gefuellt, Bodenwellen (nur fliegen ist schoener), zur Abwechslung einwenig Schotterpiste und Waschbrett. Wir ueben uns hoechst konzentriert im Slalomfahren. Angst am Steuer einzuschlafen waere laecherlich. Laengere Strecken schaffen wir mit 15-25 Km/h. Weniger abwechslungsreich ist die Landschaft, flach soweit das Auge reicht, unwirtlich steppenhaft.

Bei einer Chajkhana/Teehaus campieren wir und geniessen das kuehle Bier und eine feine Nudelsuppe. Das Menueangebot ist schnell ermittelt. Die Menschen freuen sich ueber auslaendische Besucher, sie sind nett und freundlich.

Schade, dass es ueberall viel Abfall herumliegen hat, vorallem die Plastic-und Glasflaschen sind bedenklich. Oft sind auch die Gerueche nasenbetaeubend. Die schlechte Strasse geht so weiter bis zur Kasachstan/Usbekistangrenze. Fuer die ca. 300 Km brauchen wir 2 volle Tage.

Guenther ist abends zustaendig fuer einen geeigneten "Campingplatz". Er hat in all den Jahren ein gutes Auge dafuer entwickelt. Wir schlagen uns oft in die Buesche, falls vorhanden, was in den letzten Tagen nicht der Fall war. Paralell zur Strasse hat es oft eine Sandpiste, die besser zu befahren ist als die Strasse. Der Staub ist das kleinere Uebel. Es wird immer waermer, ist aber trocken und nachts kuehlt es sehr ab, so dass wir bestens schlafen koennen. Faszinierend ist der Nachthimmel mit seinem unerermesslichen Sternenmeer.

In dieser steppenartigen Landschaft ist doch Leben da. Erdhoernchen, kleine Murmeltiere flitzen aus und in ihre Loecher. Schildkroeten laufen herum und schaffen leider, wie auch die Eidechsen, die andere Strassenseite oft nicht.

Vereinzelt sehen wir auch Schlangen, die schnell davon schleichen. Die kurze Wegstrecke, die wir durch Kasachstan gefahren sind hat bei uns einen, trotz Schmutz, viel Abfall und vielen Polizeikontrollen einen guten Eindruck hinterlassen.

Die Polizei schaut sich die Paesse an und kontrolliert das Visum, traegt die Angeben im Fahrzeugausweis in ein Buch ein. Die Kasachen lassen uns schnell und speditiv ausreisen. Die Einseise nach Usbekistan geht schnell und ohne Probleme. In 1 1/2 Std. sind wir eingereist. Ich muss nicht mal den Wagen zur Gesichtskontrolle verlassen, auch wurde das Fahrzeug nicht inspiziert.

Es war bereits 19.00 Uhr und Gunther suchte gleich nach der Grenze unseren Schlafplatz.

Die Strassen in Usbekistan sind wesentlich besser als in Kasachstan und es ist auffallend sauberer. Die Usbeken/Innen sind sehr freundliche, offene, hilfsbereite und liebenswerte Menschen. Sie freuen sich wenn wir nach irgendetwas nachfragen oder in den kleinen Verkaufsstanden an der Strasse einkaufen.

Das Gemueseangebot ist noch gering, Kartoffeln, Tomaten, Karotten, Gurken und Weisskohl. So sieht unser Menueplan aus: Tomaten/Gurkensalat, Kartoffeln/Weisskohl mit Ruebli als Eintopf oder Suppe. Herrlich ist das feine Nan, besonders wenn das Fladenbrot direkt aus dem heissen Lehmofen kommt. Sehr ins Auge stechen die huebschen Usbekinnen, die durchs Band alle sehr sauber und gepflegt gekleidet sind und adrett herumlaufen. Auch die Maenner und Kinder sind auffallend gut gekleidet und sauber. Die Frauen laufen oft schirmgeschuetzt herum und sind stolz auf ihre helle Haut.

Bei Qonghirat fahren wir nordwaerts nach Moynak. Da besichtigen wir die in der Wueste gestrandeten Ueberbleibsel der Schiffe. Der Aralsee ist mittlerweilen 100 Km entfernt/zurueckgegangen, da kommen wir mangels Strasse nicht hin.

Fuer mich hat sich der Auffahrtsausflug wage gelohnt. Die Landschaft ist wie seit Tagen gehabt und die Bruecke ueber den Amu Darya bei Parlitav existiert bestimmt schon lange nicht mehr. Also gleiche Strecke zurueck nach Qonghirat.

Nukus hat ca. 250000 Einw. und ist das administrative Zentrum der autonomen karakalpakischen Repuplik . Die Maenner geben uns klar zu verstehen, das sie Karalkapaken sind und keine Usbeken. In Nukus schlendern wir ueber den Markt und kaufen das Uebliche ein. Maenner mit Plastiktaschen bieten uns immer den gleichen Wechselkurs an. Wir brauchen wieder Sum und so wechseln wir auf der Stelle U$ 100.--, dafuer bekommen wir 120000.-- Sum. Hier waeren wir schnell Millionaere. Es dauert seine Zeit bis wir die 120000.-- in 1000er oder 500er Noten nachgezaehlt haben. Die Einheimischen sind darin um einiges schneller wie wir.

Auf guter Strasse kommen wir zuegit voran ueber Beruni nach Urgench. In Urgench versuchen wir endlich Benzin zu bekommen. Es scheint, dass der Treibstoff gehortet wird. Guenther bekommt nach langen hin und her doch noch alle Kanister mit Benzin gefuellt, 160 Lt/ 80 Oktan. Das Benzin wird immer billiger, 1 Liter kostet ca. 60 Rappen. Mit dem Preis sinkt auch die Oktanzahl. Jetzt klimpern die Ventile. In Chiwa koennen wir in einem Hotelhof fuer paar Dollar stehen und haben Dusche/WC und Wasser zum Waesche waschen zur Verfuegung.

Die Handwaschmaschine ist jetzt im Einsatz. Der Standplatz ist ideal, wir koennen alles zu Fuss erkunden. Die Altstadt von Chiwa ist ein lebendiges Freilichtmuseum, schuetzend umgeben von Schutzwallen und Bstionen, hergestellt aus Tonerde und Ziegeln. Die gut erhaltene riesige Stadtmauer ist durch Haupttore in den vier Himmelsrichungen unterbrochen. Die Altstadt ist reich an Koranschulen, Minarette, Moscheen, Mausoleen und dem Basar. Wir verbingen zwei volle Tage in dieser historischen Stadt.

Die ca. 500 Km nach Buchara schaffen wir von morgens 08.00 Uhr bis abends 19.00 Uhr mit ca. einer Stunde Mittagspause. Es ist sehr heiss. Wir oeffnen am Wagen auch die Seitentueren und geniessen den Durchzug. Es ist im Wagen angenehmer als draussen in der Sonne, er hat immer noch keine Baeume. Der Einfluss des Amu Daria, der aus dem Aralsee fliesst, zeigt seine Wirkung, es wird gruener, die Felder werden bearbeitet und bepflanzt mit Kartoffeln, Korn und mehrheitlich Baumwolle, wir sehen auch schon vereinzelte Reisfelder.

Das wenige Gruen ist eine Erholung fuer die Augen. Jetzt erkunden und besichtigen wir die "Edle", gelegen an der vielbeschiebenen grossen Seidenstrasse.

Jetzt muss ich langsam Schluss machen, ich habe gleich neben dem Internet-Laden mit Guenther in der Chajkhana abgemacht. Nach einer Erfrischung gehen wir in der Altstadt bummeln und die vielen Sehenswuerdigkeiten bewundern. Das Abendlicht ist ideal und es ist nicht mehr so heiss.

Wir fuehlen uns sehr wohl in Usbekistan. Ich kann mich hier als Frau frei und ohne Probleme bewegen, sehr angenehm.

Hiermit bedanken wir uns fuer die vielen E-Mails. Wir freuen uns von Euch zu hoeren.

Herzliche und sonnige Gruesse aus Buchara senden Margrit und Guenther

 

 

Zugriffszähler seit 5.2.2006


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Stand: Montag, 21. Mai 2007.