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Asien-Reise vom Mai 2006 bis Dezember 2006

Margrit und Günther Utpadel

1. Bericht  / 2. Bericht / 3. Bericht /  4. Bericht /  5. Bericht 6. Bericht /  7. Bericht 8.Bericht  / 9. Bericht

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4. Reisebericht aus Bishkek, 13. 6. 06


Seit gestern Abend sind wir in Bishkek. Wir bleiben nicht lange, da es fuer uns mangelt an interessanten Sehenswuerdigkeiten, der Platz zum Stehen ist nicht zwingend DER Traumpark/Campingplatz, schoen sonnig (hier nicht unbedingt erwuenscht), es ist bestimmt gegen die 35 Grad warm, die Lage ist laermig, Autoverkehr ect., staubig und schmutzig, zu dem zieht der Issykulsee uns verlockend an. Ich sitze im Wagen am PC und schmore, vor allem mein Hirn, still vor mich hin. Das Internet ist ohne Zweifel eine tolle Erfindung. Hier habe ich Zeit und einen Fussmarsch investiert um ein gut funktionierendes Internet zu finden. Soooo einfach geht es auch nicht wie man denkt!!!!

Vielleicht haben meine Reiseberichte bei Mann/Frau Reisefieber ausgeloest? Fuer Behandlungsmoeglichkeiten und Ratschlaege kann ich Dawa Sigrist und TCTT-Team, Tibet Culture & Trekking Tour, Limmatquai 106, CH-8001 Zuerich, www.himalaya.ch, oder fuer den Notfall Tel. +41 44 260 22 88 herzlich empfehlen.

Noch einmal paar Gedanken zu Usbekistan.
Die Menschen sind sehr freundlich, gepflegt, hilfsbereit und winken mit einem froehlichen Laecheln zu. Die Frauen sind auffallend adrett gekleidet und stoeckeln in meistens modernen hohen Beleistiftabsaetzen herum. Ich habe mich oft gefragt, wie schaffen sie es in solch staubig steinigen Strassen in diesen Schuhen elegant zu laufen? Viele zeigen stolz ihre Goldzaehne, die fuer uns befremdend sind. Wir lassen uns Implantate setzen, Mittel zum Zweck und hier sind immer noch die Goldzaehne ein Statussymbol. Riesige Vorraete an Gold sind vorhanden, so wie auch Erdoel, Erdgas, Kohle, Buntmetalle, Natursteine,
Edel- und Halbedelsteine. Die 2700 nachgewiesenen Lagerstaette von Bodenschaetzen sind der materielle Reichtum des Landes. Leider fliesst dieser Reichtum nur in gewisse Haende und der groesste Teil der Bevoelkerung ist nicht zufrieden mit ihrem Auskommen. Auslaendische Firmen sind nicht motiviert zu investieren wegen Verunsicherungen. Obwohl uns immer wieder gesagt wurde, dass wir mal hier mal da ein ?Bakschisch? springen lassen muessen, wir sind nie zu solchen ?Trinkgelder? angehalten worden. An den vielen Kontrollposten der Polizei wurden wir immer freundlich behandelt.

Kurz bevor wir das Land verlassen haben, ist Guenther in einem Dorf in eine Radarkontrolle geraten. Der Polizist zeigte auf den Tachometer, anstatt 70 Km zeigte die Messung 78 Km an. Guenther ging mit zum Polizeiauto entschuldigte sich und damit war die Geschwindigkeitsuebertretung abgegolten.

Usbekistan ist das Land des ?WeissenGoldes?, 1,2 Mio. Tonnen, 5. groesster Baumwollproduzent der Welt und an 4. Stelle ist das Land durch die Herstellung von Rohseide. Neben den riesigen Baumwollfeldern werden Weizen, Reis, Gambohanf, Jute, Reben (den Wein haben wir noch nicht gekostet), unzaehlige Sorten Melonen, Weiskohl, der ist zurzeit spotbillig 1 KG ca. 15 Rappen!, und einiges mehr angebaut. Jetzt sind die grossen bluehenden Sonnenblumenfelder eine Augenweide.Riesige Nussbaeume, die reichlich Fruechte tragen, saeumen die Strassen.

Am 7. Juni sind wir von Taschkent weggefahren ueber Angren,Chust, Namangan bis zur Grenze Uchqorghan. Dieser Grenzuebergang nach Kirgistan ist NUR fuer Usbeken und Kirgisen geoeffnet. Also fuhren wir ueber Andijan nach Osh. Im Fergahanatal gibt es oefters Unruhen. Uns ist gleich aufgefallen, dass die Menschen in diesem Grenzgebiet nicht mehr so freundlich in die Welt schauen.

Wir sind jedoch bestens am 9. Juni aus Usbekistan ausgereist und die Kirgisen hatten es ziemlich eilig, uns wurde gesagt, dass die Grenze um 20.00 Uhr geschlossen wird, wir sind kurz danach aus dem Zoll gefahren, bei uns ohne Wagenkontrolle. Die Autos der Kollegen sind einiges attraktiver, da wurde reingeschaut und sich hingesetzt. Der Pinzgauer ist als Fahrzeug per se ein Anziehungspunkt, viele kennen solch ein Fahrzeug nicht und interessieren sich nach der Herstellung und der Automarke. Wir werden Usbekistan in jeder Beziehung in bester Erinnerung behalten, vor allem die offenen Menschen und die einmaligen Staette Chiva, Buchara und Samarkand.

Meistens sind wir nach Grenzuebertritte geschafft. Wir brauchen Geduld und wir wissen, dass wir der Willkuer ausgesetzt sind. Reisen ist nicht immer nur eitle Freude oder Freude herrscht!! Die Dunkelheit liess uns nur noch in den naechsten Ort nach Kara Suu fahren und da fanden wir einen Platz neben einem Laden/Restaurant zum Stehen. Mit einer Flasche Bier, serviert von uns Koechinnen, (fluessiges Abendessen!!) stiessen wir alle zusammen auf Kirgistan an und verzogen uns bald in unsere Camper.


Kirgistan
Wie gesagt, im Grenzgebiet sind die Menschen auffallend unfreundlicher, Winken uns nicht zu, machen finstere Gesichter und geben mehrheitlich reserviert Auskunft wenn wir nach dem Weg fragen. Es ist fast unglaublich wie mit einem Grenzschlagbaum auch die Menschen schlagartig anders sind. Uns wurde bald bewusst, dass wir diesbezueglich von Usbekistan sehr verwoehnt sind. Ich kann jetzt schon versichern, es gibt auch in Kirgistan sehr freundliche, gastliche und froehliche Menschen.

Das Gebirgsland Kirgistan ist 198'500 Km2 gross und 80 % des Territoriums liegt ueber 1500m ue.M. und ein Grossteil davon ueber 3000m. Von den ca. 6,5 Mio. Menschen leben mehrheitlich Kirgisen hier, gefolgt von Russen, Usbeken, Deutschen ect., angeblich 80 Nationen sind im Land. Die Republik ist reich an Bodenschaetzen, Kohle, Erdgas, Erdoel, NE-Metalle. Die Herstellung von Nahrungs- und Genussmittel ist an erster Stelle, es folgen die Textilindustrie und der Maschinenbau. Die Energiewirtschaft ist grundlegend.
Fluesse werden gestaut und in elektrische Energie umgesetzt, so wie das Bewaessern von riesigen Flaechen Halbwueste in Nutzbarkeit. Der Schwerpunkt ist die Landwirtschaft, die Schafzucht ist von besonderer Bedeutung. Die Pferde- und Schafherden ziehen seit Jahrhunderten durchs Land. Heute Leben die Nomaden im Sommer in ihren Jurten auf den hohen Weiden und im Winter in festen Bauten in den Doerfern und Staetten. Gestern haben wir zwei Paesse um die 3500 m ueberquert und viele bereits stehende Jurten gesehen. Wir wurden in solch eine Sommerbehausung eingeladen und bekamen gegorene Stutenmilch serviert. Ein unbekanntes Milchgetraenk, das Aehnlichkeit mit unserer Sauermilch hat. Guenthers Bauch hat bald auch zu goren angefangen!! Solche Darmanregungen sind nicht von Schaden, nach Guenthers Motto: die Schlaeuche spuelen!! (Insider wissen wovon ich rede.) Eine 62-jaehrige Krigisin hat mich auf Deutsch angesprochen. Bestimmt habe ich sie sehr erstaunt und fragend angeschaut. Sie freute sich und war stolz, dass sie mit uns ihre Deutschkenntnisse praktizieren konnte.
Auch hier ist der Obst und Gemueseanbau, Tabak, Baumwolle ect. von Bedeutung.

Wir sind nach der Grenze ueber Jalal Abad; Kochor, Tash-Koemuer; Kara-Koel, Toktogul ueber die Paesse Ala Bel und Oetmoek nach Kara-Bata und Bishkek gefahren. Fuer uns Schweizer ist diese Bergwelt ein Stueck Heimat und wir haben uns nach den Bergen, Fluesse und Seen gesehnt. Eine Nacht verbrachten wir am Karafluss, ein ?Campingplaetzli? vom Feinsten, in der Natur pur, alleine, ruhig und bei fast Vollmond eine genuessliche Idylle.

Am kommenden Tag fahren wir nur an den Toktogul See, gute 100 Km, auch da werden wir fuendig von einem Platz am See, mit kulissenhaften Huegeln und im Hintergrund die Schneeberge. Es ziehen mal Pferde-, Schaf- oder Ziegenherden vorbei. Ein unbezahlbarer Schlafplatz. Das Land ist reich an Flora und Fauna, ueber 4000 Pflanzenarten sollen hier heimisch sein. Die Bergbaechli schwellen zu Baechen an und werden spaeter zu reissenden Fluessen.

Heute ist es so, dass an solchen Ruhetagen einige am PC sitzen, schreiben oder ihre Websites auf den neusten Stand bringen. Guenther hat ein Mittagsschlaf vorgezogen oder er liegt unter dem Auto. Hier auf 1000 m Hoehe wird es nach Sonnenuntergang merklich frischer, ideal zum Schlafen. Ueber die Paesse haben einige bereits ihre Jacken hervorgeholt. Es gab kurz ein Regen- und Eisregenschauer.
Kirgistan hat gute Strassen und auch die Passstrassen sind tadellos befahrbar, wir sind angenehm ueberrascht.

Nach den Passfahrten kommen wir die tolle Strasse hinunter in die Ebene und es wird schlagartig warm. Die Jacken koennen wieder verstaut werden.  Wir sind noch bis Bishkekt gefahren und haben auf einem Parkplatz neben dem Hotel Dostyk den oben beschriebenen Standplatz gefunden.

Bis zum naechsten Internet, wo auch immer?? - senden wir liebe Gruesse aus Bishkek

Margrit und Guenther Utpadel

 

 

 

Zugriffszähler seit 5.2.2006


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Stand: Montag, 21. Mai 2007.